
18. Januar 2024
Vitamin D zur Vorbeugung von Mundkrebs
Seit Jahren ist die Rolle von Vitamin D als wichtiger Akteur für die Gesundheit und die Regulation des Immunsystems bekannt 1. Speziell im Winter unterstützt eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung die Abwehrkräfte und verringert das Erkrankungsrisiko für Atemwegsinfektionen 2. Auch im Fall von oralen Dysplasien, welche als Vorstufen zum bösartigen Mundkrebs charakterisiert werden, scheint Vitamin D eine größer werdende Bedeutung einzunehmen 3. Diese sogenannten OPMDs (oral potentially malignant disorders) zeichnen sich durch histopathologisch besondere Läsionen in der Mundhöhle aus.
Die neueste Datenlage unterstreicht den Zusammenhang einer vorhandenen Vitamin-D-Defizienz und der Entwicklung einer oralen Dysplasie und dem Erkrankungsrisiko für malignen Mundkrebs 3. Es ist bereits bekannt, das Vitamin D die physische Barriere im Oralbereich unterstützt und zu einer funktionierenden Mundgesundheit beiträgt 4. Außerdem ist in diesem Zusammenhang bedeutend, dass Vitamin D sowohl das Wachstum von Krebszellen hemmen und nachhaltig verändern kann als auch den Zelltod veranlassen kann 5–7. Des Weiteren ist Vitamin D in der Lage, die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen zu verringern und anti-entzündliche Prozesse einzuleiten, sodass chronische Entzündungen, welche bei der Krebsentstehung eine entscheidende Rolle spielen, verhindert werden 3. Die Effekte von Vitamin D sind vielfältig und ermöglichen eine Vielzahl von Therapiekonzepten, die in der Zukunft umgesetzt werden können. Eine Vitamin-D-reiche Ernährung, durch Zusatz von Vitamin D in Nahrungsmitteln als auch in Form von separaten Ergänzungsmitteln, könnten sich als valide Strategien herausstellen, um die Wahrscheinlichkeit der malignen Progression zu reduzieren 3. Eine Bestimmung und ggf. Optimierung des Vitamin-D-Spiegels kann dazu beitragen, das Erkrankungsrisiko zu minimieren und die Mundgesundheit zu verbessern.
Quellen
- Charoenngam, N. & Holick, M. F. Immunologic Effects of Vitamin D on Human Health and Disease. Nutrients 12, 2097 (2020).
- Hamza, F. N. et al. Immunomodulatory Properties of Vitamin D in the Intestinal and Respiratory Systems. Nutrients 15, 1696 (2023).
- Khamis, A., Salzer, L., Schiegnitz, E., Stauber, R. H. & Gül, D. The Magic Triangle in Oral Potentially Malignant Disorders: Vitamin D, Vitamin D Receptor, and Malignancy. Int J Mol Sci 24, (2023).
- Jagelavičienė, E., Vaitkevičienė, I., Šilingaitė, D., Šinkūnaitė, E. & Daugėlaitė, G. The relationship between vitamin D and periodontal pathology. Medicina (Lithuania) vol. 54 Preprint at https://doi.org/10.3390/medicina54030045 (2018).
- Fernández-Barral, A. et al. Vitamin D Effects on Cell Differentiation and Stemness in Cancer. Cancers 2020, Vol. 12, Page 2413 12, 2413 (2020).
- Samuel, S. & Sitrin, M. D. Vitamin D’s role in cell proliferation and differentiation. Nutr Rev 66, S116–S124 (2008).
- Snegarova, V. & Naydenova, D. Vitamin D: a Review of its Effects on Epigenetics and Gene Regulation. Folia Med (Plovdiv) 62, 662–667 (2020).