Parodontale Defekte
Wiederaufbau des Zahnhalteapparates
Die Behandlung von parodontalen Knochendefekten wie intraossären Defekten oder Furkationsdefekten ist ein wichtiger therapeutischer Aspekt der Parodontaltherapie, um die Zähne zu erhalten. Die gesteuerte Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration, GTR) und Schmelzmatrixderivate (EMD) gelten als „Goldstandard“ in der regenerativen Parodontaltherapie. 1
Chirurgische Verfahren zur Behandlung gingivaler Rezessionen
Weichgewebedefekte wie Gingivarezessionen können mit verschiedenen Verfahren zur Rezessionsdeckung behandelt werden, wobei der koronale Verschiebelappen (CAF) und seine Modifikationen die am häufigsten verwendeten Techniken sind. In Verbindung mit einem autologen Bindegewebstransplantat (BGT) kann die Stabilität des klinischen Ergebnisses erhöht werden. Eine Alternative zu autologen Weichgewebetransplantaten sind xenogene Weichgewebetransplantate.
Knochendefekte – Intraossäre/Furkationsdefekte
In Bezug auf das klinischen Attachmentlevel und die Verringerung der Sondierungstiefe hat sich ein chirurgischer Ansatz (Open Flap Debridement) als vorteilhaft zur Behandlung von tiefen parodontalen intraossären Taschen (PPD ≥ 6 mm) erwiesen2. Die Morphologie des Defekts ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. In sich geschlossene intraossäre Defekte werden durch überwiegend intakte knöcherne Wände begrenzt (d. h. 3-wandige Defekte) und sind für eine regenerative Therapie entweder mit einer Barrieremembran (GTR) oder allein mit Schmelzmatrixderivat (EMD) indiziert.
Gesteuerte Geweberegeneration (GTR)
Gemäß GTR, wird nach der Lappenpräparation und der Entfernung des Granulationsgewebes eine Membran zwischen die Gingiva und die gereinigte Wurzeloberfläche gelegt, um den Defektbereich vollständig abzudecken. Abschließend wird der Lappen repositioniert und spannungsfrei vernäht. Dadurch erhalten Zellen aus dem intakten parodontalen Ligament Zeit und Raum, die Wurzeloberfläche neu zu besiedeln, was zu einer Regeneration der verlorenen parodontalen Strukturen führt.
Schmelzmatrix-Proteine
Es wurde nachgewiesen, dass Schmelzmatrix-Derivate (EMD) bei einer PPD von > 6 mm und einem röntgenologischen vertikalen Knochenverlust von > 3 mm wirksam sind und die Neubildung von Wurzelzement, parodontalem Ligament und Alveolarknochen induzieren, wie histologische Daten vom Menschen zeigen3. In Situationen mit großen geschlossenen oder nicht in sich geschlossenen Defekten (1- oder 2-wandige-Defekte) kann EMD in Verbindung mit partikulären Knochenersatzmaterialien verwendet werden.
Weichgewebedefekte – Rezessionsdeckung
Gingivarezessionen sind das Ergebnis einer Verschiebung des Zahnfleischrandes nach apikal, welches zu einer Freilegung der Wurzel führt. Dieses ist häufig mit einer starken Plaqueakkumulation, der Entwicklung von Wurzelkaries und Überempfindlichkeit verbunden. Es wurden verschiedene Verfahren zur Abdeckung von Rezessionen postuliert, der koronale Verschiebelappen (coronally advanced flap, CAF) und seine Modifikationen gehören zu den am häufigsten verwendeten Techniken4. Für die Behandlung mehrerer benachbarter Rezessionen hat sich die modifizierte koronale Tunneltechnik (modified coronally advanced tunnel, MCAT) zu einem attraktiven minimalinvasiven Ansatz entwickelt.
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